so endlich hab ich es geschafft wieder meinen Blog zu aktualisieren :) Anfang September waren wir ja auf einem Roadtrip in Richtung Norden - wir waren nur mehr ca. 1h Autofahrt von der namibischen Grenze entfernt - aber bis wir mal so weit waren, war es eine lange Geschichte ganz nach dem Motto - Willkommen in Südafrika!
Also, begonnen hat alles damit, dass wir ein paar Tage davor beschlossen haben uns die "bekannten" Blumenfelder anzusehen. Hier im Norden gibt es nämlich ganze Felder voller Blumen - so blumig, dass man fast nicht mal mehr Gras dazwischen sieht, und das ganze spielt sich Ende August bis Mitte September ab - weil nur da die Blumen so schön blühen. Wir waren insgesamt 9 Leute, die sich das alles anschauen wollten und am Donnersag morgen in Richtung Paternoster aufgebrochen sind. Dort gibt es zwar noch keine Blumenfelder aber ein herrliches Restaurant am Strand und zum Spazieren ist es dort sehr schön - also war das unser 1. Stop! Schon auf dem Weg dahin - also ca. nach einer halben Stunde Autofahrt - hat sich herausgestellt, dass wir teilweise alle aneinander vorbeigeredet haben und ein Teil der Gruppe sich hier - 2 Stunden entfernt von Cape Town - Blumenfelder anschauen wollten, weil angeblich sind die genauso "schön" wie die im Namaqualand ("DER Blumenpark schlechthin"). Der andere Teil der Gruppe wollte hoch nach Namaqaland - was von unserem aktuellen Standpunkt laut Google Maps 5 Stunden entfernt war. Nach gefühlten hundert Stunden des Herumsdiskutierens haben wir uns dann schließlich geeinigt doch bis Namaqualand rauf zu fahren. Nachdem aber dort gerade Hauptsaison für die Blumen ist haben wir dann noch ewig herumtelefoniert um ein günstiges Quartier für 9 Personen zu finden, was wir dann auch geschafft haben. War halt alles ein wenig nervenaufreibend weil ca. jeder sich was anderes vorgestellt hatte vom Trip und dann 9 verschiedenen Meinungen aufeinanderprallten und alle schon ziemlich genervt waren von der ganzen Situation - aber Gott sei Dank hat sich Chaos Nr. 1 dann bald aufgelöst und wir konnten endlich unseren angenehmen Strandspaziergang machen - bevor wir weiter in Richtung Norden aufbrachen.
Ein kleines Fotoshooting am Strand gehört natürlich auch dazu ;)
Vivi und ich
Eve und ich
Sonnenuntergang am Strand
Nachdem wir den herrlichen Sonnenuntergang am Strand genoßen haben sind wir weiter aufgebrochen in Richtung Norden - mit dem Glauben, dass wir 5 Stunden später, also so zwischen 23-24 Uhr in unserem Hotel in Springbok ankommen würden. Ja, also Regel Nr. 1 - auch wenn Google Maps sagt, dass es 5 Stunden dauert, man braucht ohne Verkehr und mitten in der Nacht wahrscheinlich trotzdem 7 Stunden. Also sind wir dann um 2 Uhr nachts endlich in unserem Hotel angekommen und ins Bett gefallen. Ich bin leider im Auto und im Hotel halb erforen was zur Folge hatte dass ich mit Halsweh und nen komischen Krankgefühl am morgen wieder aufgewacht bin. Aber, jetzt sind wir so weit gefahren, da wollte ich eigentlich auch alles sehen wofür wir hierher gefahren sind.
Also sind wir dann zuerst mal in den Springbok National Park und dort ein wenig Wandern gegangen bevor wir weiter in Richtung Namaqualand gefahren sind.
Als wir die letzten 20 km vor dem Nationalpark Namaquland waren, sind wir auf so ne Dirt Road abgebogen und konnten auf keiner geteerten Straße mehr fahren. Jedenfalls war das nicht so schlimm, wir waren halt nur langsamer. Auf diesem Weg konnten wir schon die ersten Blumenfelder sehen. Nachdem wir dann in den Nationalpark reingefahren sind, dann das nächste Problem, der Nationalpark war riesig, es war schon nachmittags und wir wussten wir mussten wieder 6 h retour in Richtung Quartier fahren, ein Auto hatte nurmehr ne halbe Tankfüllung und die Route die wir im Nationalpark fahren mussten war ebenfalls Dirt Road - aber angeblich lt. der Infokarte mit unserem Auto befahrbar - ein Citygolf - also kein Geländewagen. Die anderen hatten einen 4x4 und taten sich natürlich leichter. Naja, jedenfalls stand am Infoblatt nichts davon, dass die Strecke nur mit einem 4x4 befahrbar wäre und auch beim Eingangsgate zum Nationalpark wurden wird nicht darauf hingewiesen, also fuhren wir los. Die Straße, oder besser gesagt, der Weg wurde zwar ziemlich schlecht aber wir waren zuversichtlich - bis uns der erste Park Ranger entgegen kam und uns darauf hinwies dass die Strecke nur mit einem 4x4 befahrbar wäre. Nach ein paar Minuten Herumdiskutieren ließ er uns dann weiterfahren weil für uns Umdrehen auch mehr keine Option war. 10 Minuten später dann der nächste Ranger - selbe sinnlose Diskussion. Jedenfalls waren wir dann schon unterwegs in Richtung Ausgang auf der anderen Seite aber die Straße war halt ziemlich schlecht und wir wollten vor Sonnenuntergang wieder auf normaler Straße sein. Habe ich schon erwähnt, dass das andere Auto nicht mehr viel Tank hatte? Also 2 Autos mitten im nirgendwo unterwegs, eines davon mit ner fast leeren Tankfüllung, das andere Auto ca. der schlechteste "Geländewagen" den es glaub ich überhaupt gibt (sorry Eve ;) ). Wir sind mit unserem "Geländewagen" vorgefahren und die anderen sind hinter uns gefahren, haben sich aber ziemlich oft zurückfallen lassen. War dann ein Wettlauf mit der Zeit und wir haben uns sooooo gefreut, dass wir pünktlich kurz bevor es dunkel wurde wieder zu ner geteerten Straße kamen. Beim Warten auf die anderen - und mit ein bisschen Panik dass denen der Sprit ausgegangen ist - haben wir aber dann ziemlich coole Fotos geschossen. Die anderen sind dann auch Gott sei Dank nachgekommen und wir sind wieder ins Auto um 6 h Autofahrt hinter uns zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir noch nicht daran, dass das ganze noch etwas chaotischer werden könnte - aber hier zuerst mal die Fotos:
Die Blumenfelder waren ziemlich cool und beeindruckend, schade dass wir aufgrund unserer Plaungsunfähigkeit nicht mehr davon sehen konnten.
Das war übringes das Auto mit dem wir durch den Nationalpark gefahren sind:
Eve, Steffi, Ich, Kathi
ein paar Fotoexperimente
Also, nach den ersten 4 Stunden Autofahrt in Richtung Cederberg - was wieder in Richtung Cape Town war - wollten wir eigentlich alle nurmehr dringend ins Hostel. Auf dem Weg dahin fanden wir heraus, dass die letzten 60km zum Hostel Dirt Road waren - also keine geteerte Straße und wahrscheinlich schlecht zu fahren. Aus bestimmten Gründen haben wir dann am Anfang der Dirt Road beschlossen, dass diejenigen die im Citygolf fahren nicht zum Hostel fahren - weil das einfach mega zu anstrengend wäre und das auch nicht gut fürs Auto wäre, die anderen im 4x4 sollten aber in Richtung Hostel fahren. Also war der Plan dass die im Citygolf in die nächste Stadt fahren - dort um ca. Mitternacht ein Hotel suchen und wir am nächsten Tag die Lage besprechen würden und uns dann wahrscheinlich beim Wanderweg wieder treffen wüden. Im Nachhinein hatte ich Glück, da ich genau nach dieser Entscheidung Auto wechselte weil ich mich eigentlich nicht gut fühlte - etwas krank - und wir alle dachten, dass diejenigen die zum Hostel fahren schneller im Bett sein werden als diejenigen die jetzt noch Hotel suchen mussten. Gut, also sind wir in Richtung Hostel aufgebrochen und hatten 60km Schotterweg vor uns - in der Nacht - und es war stockfinster. Die Strecke zog sich ewig hin und nach 2 Stunden Autofahrt waren wir dann so gegen 2 Uhr im Hostel. Beim Ankommen haben wir eigentlich gar nichts vom Hostel gesehen, aber am Morgen beim Aufstehen - es war wirklich ein Traum. Rundherum Berge und Landschaft, kein einziges anderes Haus, und generell war das Hostel da wie eine Ruheoase, es war wirklich cool. Haben dann mit den anderen Kontakt aufgenommen - übers Telefon vom Hostel weil dort nirgends Empfang war und haben dann beschlossen dass es für die anderen keinen Sinn machen würde uns hier zu treffen weil das mit dem Auto alles viel zum umständlich wär und zu lange dauern würde. Ok, und jetzt der Grund warum wir eigentlich dahin gefahren sind, wir wollten "The Arch" sehen, einen Steinbogen. Also ließen wir uns den Weg beschreiben und fuhren in Richtung "The Arch" auf einem 4x4 Weg - 1 1/2h über Stock und Stein und wahrscheinlich wären wir schneller gewesen wenn wir gelaufen wären. Jedenfalls sind wir dann zu einem Wander"weg" gekommen und dann gewandert. Wir waren uns zwar nicht sicher wohin wir liefen und ob wir überhaupt dorthin kommen würden - keine Schilder - keine Menschenseele - kein Hinweis auf irgendwas - außer ein Weg die "Steine" hinauf, der dadurch gekenneichnet war, dass immer wieder Steinhaufen wo herumlagen. Nachdem es schon nachmittags war als wir aufbrachen und wir keine Ahnung hatten wohin wir liefen, war ich eher skeptisch und hatte ein bisschen Respekt vor dem ganzen - immerhin hatten wir das Schicksal schon oft genug herausgefordert übers Wochenende. Als wir dann aber "The Arch" gesehen haben war ich eigentlich ziemlich froh, dass wir es so weit geschafft hatten. Die Landschaft war der Wahnsinn und auch "The Arch" war beeindruckend. Nach dem ganzen Wandern ging es dann ab nach Hause ins schöne Cape Town. Hier die Fotos von Cederberg und "The Arch":
The Arch - ein riesiger Steinbogen
Das Farbenspiel vom Sonnenuntergang war einfach beeindruckend.
Fazit vom Trip:
- es war mega cool und wir haben so vieles neues gesehen
- ich bin immer noch beeindruckt davon welche Wunder der Natur es hier zu entdecken gibt, und vor allem dass die noch nicht von Touristen überströmt werden
- die Westküste wirkt eher wie Südafrika anstatt die klassische Garden Route im Süden die eigentlich schon komplett auf Touristen ausgerichtet ist
- schau dir vorher genau an, was für ein Auto du für den Trip brauchst
- kalkuliere immer um einiges mehr an Fahrzeit ein als dir Google Maps sagt
- fahre nicht mitten in der Nacht irgendwelche Feldwege entlang bei denen dir im Prinzip keiner helfen kann wenn irgendwas passiert
Mir ist hier also wieder mal bewusst geworden, dass wir nicht in Europa sind und Südafrika auch krasse andere Seiten hat - schöne als auch nicht so schöne. Nichtsdestotrotz - es hat sich ausgezahlt!! :)