Die lange Durststrecke ist beendet und hier ist er, ein neuer Blogeintrag mit ganz vielen Fotos - ich hab jetzt nämlich meine Spiegelreflexkamera da :) Nachdem jetzt im September auch wirklich gaaaaar nichts los war, außer Uni, Lernen und Masterarbeit war die letzte Woche dafür wieder ziemlich aufregend :) Ich hab nämlich im Moment Besuch aus der Heimat, mein Cousin Mario ist da! Und da das mit dem Flug nach Cape Town etwas kompliziert und ungüstig war, haben wir beschlossen wir treffen uns in Johannesburg, fahren dann gemeinsam ein paar Tage in den Krüger und fliegen dann gemeinsam zurück nach Cape Town. Gesagt, getan!
Nachdem ich also Anfang Oktober noch ein paar Tage auf einem Festival hier war - was sich von Festivals zu Hause auch gar nicht unterschiedet außer, dass die Arbeiter Schwarze sind und es mega sauber ist - bin ich also vorigen Sonntag in Richtung Flughafen aufgebrochen und nach Johannesburg geflogen. Von Cape Town nach Johannesburg fliegt man fast 2 Stunden und dann fahrt man noch mal ca. 5 Stunden mit dem Auto, damit man auf der anderen Seite von Südafrika ist - überlegt euch also mal wie groß dieses Land ist! ;) In Johannesburg hab ich dann auf Mario gewartet, Mietauto ausgeborgt und dann sind wir in Richtung Krüger National Park gefahren. Haben aber die erste Nacht außerhalb vom Krüger geschlafen, weil man darf da immer nur bis 18 Uhr herumfahren bzw. reinfahren und da gibts relativ strenge Regeln. Also sind wir ca. um Mitternacht vor dem Krüger in unserem Quartier angekommen, um um 5:30 wieder aufzustehen damit wir beim Eintrittsgate zum Krüger nicht lange warten müssen.
Da außerdem in dieser Ecke von Südafrika ein anderes Klima herrscht als in Cape Town - 35 Grad am Tag - sind die Tiere eher morgens und abends wenn es dämmert unterwegs. Sind also dann so ca. um 6:00 in den Krüger rein und sind dann mal drauf los gefahren :) Man kann nämlich selber mit dem Auto durch den Park fahren und Ausschau nach Tieren halten oder man bucht so genannte Game Drives, wo man mit einem Ranger durch den Park fährt. Die wichtigste Regel im Park ist "nicht aussteigen", nur in den Camps darf man mehr oder weniger sich mal die Füße vertreten. Sind dann also den ganzen Tag durch den Park gefahren und haben Ausschau nach Tieren gehalten :)
Das waren also mal unter anderem die Tiere, die wir am ersten Tag gesehen haben. Der zweite Tag im Krüger hat dann um 4:45 am Morgen begonnen, mit einem Morning Drive. Sind dann mit einem Ranger herum gefahren und haben Tiere gesucht. Haben zwar leider auch nicht viel mehr gesehen, aber man hat ja nie die Garantie, dass man bestimmte Tiere sieht :) Gerade das ist aber irgendwie wieder so spannend, man weiß nie genau was man sehen wird :) Wir haben leider keine Leoparden und Geparden gesehen, aber die Wahrscheinlichkeit dass man die zu Gesicht bekommt ist auch relativ gering. Egal, denn es war ja nicht meine letzte Safari auf dieser Reise. Ich hab ja noch ein paar Gelgenheiten ;) Hier ein paar Fotos vom 2. Tag im Krüger.
Nach den zwei Tagen Krüger sind wir dann raus und entlang der Panoramaroute zum Blyde River Canyon gefahren. Das ist übrigens der drittgrößte Canyon weltweit, nach dem Grand Canyon in Amerika und dem Fish River Canyon in Namibia (der steht übrigens auf unserer To-Do Liste in Namibia). Sind also den ganzen Tag herumgefahren und wo's uns gefallen hat mal stehen geblieben, die Aussicht genossen, Kaffee getrunken usw. Der Canyon war übrigens ziemlich beeindruckend :)
Aussichtspunkt God's Window - Gottes Fenster - weil man einen wahnsinnig weiten Ausblick hat
Blyde River Canyon
Eindrücke von der Gegend
Am vierten und letzten Tag in diesem Gebiet sind wir dann noch in Johannesburg ins Apartheid-Museum gegangen. War ziemlich interessant weil man die ganze Geschichte über die Apartheid erfahren hat, wie das ganze abgelaufen ist usw. - außerdem gab's noch ne Sonderausstellung über Nelson Mandela. Wenn man bedenkt, dass die Apartheid erst vor knapp 20 Jahren endete, rennt mir immer noch die Gänsehaut auf, denn nur weil jemand mit der falschen Hautfarbe oder in der falschen Gegend geboren wurde, wurde er als etwas Minderwertiges behandelt. Trotz der vielen negativen geschichtlichen Erlebnisse finde ich es immer noch schockierend, dass unsere Gesellschaft offensichtlich immer noch nicht daraus gelernt hat und dass viele immer noch Vorurteile anderen Menschen gegenüber haben, nur weil sie aus einem anderen Land stammen, eine andere Hautfarbe oder einen anderen Glauben haben oder andere Traditionen pflegen.
Leider durfte man drinnen keine Fotos machen, aber hier ein paar Eindrücke von draußen.
getrennter Eingang für Weiße und die "Anderen" (Coloured und Schwarze)
Nach dem Museumsbesuch waren wir noch schön Essen und haben ca. die besten Spare Ribs unseres Lebens gegessen. Leider - bzw. zum Glück für die Waage - gibts das Restaurant nur in Johannesburg und nicht in Kapstadt ;) Als Zeitvertreib am Flughafen gab's dann noch ein Biertasting (für Mario) ;) Am Abend sind wir dann von Johannesburg gemeinsam nach Kapstadt geflogen.
Da Mario noch bis nächsten Samstag bleibt und wir in den kommenden Tagen ziemlich viel unterwegs sind tut sich auch wieder was im Blog - das heißt in den nächsten Tagen folgen noch ein paar Blogeinträge. Und weil mir das letzte Infoschild im Apartheid-Museum so gut gefallen hat, möchte ich das mit euch zum Abschluss noch teilen:
Für Nicht-Englischsprachige hier eine halbwegs sinngemäße Übersetzung ;)
"Die Bewältigung der Apartheid und ihrer Auswirkungen ist ein harter Prozess. Für manche ist dieser Prozess schmerzhaft, für andere befreiend. Nimm dir einen Moment Zeit und gehe durch unseren Garten und betrachte die Schönheit unseres Landes. Denke and das Vergangene und and das was noch kommen wird. Und dann gehe frei davon."
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