Hallo,
hier sind wir wieder :)
1.500 gefahrene km und zahlreiche Erlebnisse später ist endlich wieder Zeit
um euch zu berichten… Angekommen in Namibia waren wir die ersten beiden Tage in
Windhoek wie schon geschrieben relativ unspektakulär.
Am 11.12. haben wir uns dann in Windhoek unser Auto und
Zuhause für die nächsten 2 ½ Wochen abgeholt. Wir haben nämlich ein Auto mit
Dachzelt in dem wir schlafen werden. Wir waren uns bis einen Tag vor der
Abfahrt von Windhoek nicht sicher wohin wir jetzt eigentlich fahren
sollten – vor allem die Frage – Okavango
Delta ja oder nein – sorgte für einige ratlose Stunden. Nachdem wir aber nach
zahlreichen Stunden des Recherchierens doch ne Tour gefunden hatten, die
leistbar ist – ins Delta darf man nämlich nur mit einer Tour rein – haben wir
uns dann doch entschlossen die ewig lange Fahrt dahin in Kauf zu nehmen und ne
Tour ins Okavango Delta zu machen.
Unser Zuhause:
Also sind wir am 11.12 nach Botswana, Ghanzi aufgebrochen wo
wir unsere erste Nacht verbracht haben. Der Grenzübertritt war einfach und auch
ansonsten war die Fahrt dorthin ganz ok. Man fährt halt ewig lange gerade aus,
man kommt durch fast keine Dörfer/Städte und auch Autos begegnen einem nur
wenig. Die erste Nacht im Dachzelt war ganz ok aber noch gewöhnungsbedürftig ;)
Am nächsten Tag sind wir dann weiter in Richtung Maun gefahren, was auch als „Eingang“
zum Okavango Delta bekannt ist. Dort haben wir dann noch ne Nacht im Hostel verbracht, bei
dem wir auch die Tour ins Delta gebucht hatten. Witzigerweise haben wir dann
ein paar von meinen französischen Studienkollegen getroffen, mit denen ich im
Auslandssemester studiert hab – wie klein die Welt doch ist ;)
Unsere Okavango Delta Tour haben wir fullly catered gebucht,
auch wenns im Vergleich zum self catered sau teuer war, aber wir hatten kein
eigenes Zelt zum Mitnehmen und Essen+Wasser für 3 Tage mitschleppen und dann
auch für 3 Personen (weil man für den Guide auch was mitnehmen sollte) war uns
dann zu mühsam, weil man hat nix zum kühlen, man hat nix zum kochen (außer man schleppt holz oder nen gaskocher mit) - man ist da einfach in der wildniss. also haben wir uns für das fullly catered entschlossen, wo
quasi Zelt dabei ist und auch das ganze Essen und so.So weit so gut, also sind
wir dann vom Hostel zum Deltaeingang gebracht worden, wo die Reise dann mit
einem Mokoro (so heißen die Boote dort) weiterging. Ab der Abfahrt mit dem
Boot, in dem man zu zweit fährt inklusive dem Tourguide, waren wir dann nur
noch mit dem Tourguide unterwegs. Der lenkt das Mokoro übrigens mit einem langen
Holzstab, was irgendwie witzig aussieht. Sind dann in der Hitze ewig lange –
ca. 1 ½ h mit dem Boot gefahren – was einem in der Hitze wirklich lange
vorkommt – und haben dann bei unserem Camp angelegt. Ja, also Andi und ich
hatten eigentlich damit gerechnet dass wir das „inkludierte“ Zelt selbst
aufbauen müssen und auch das Essen gemeinsam mit dem Guide gekocht wird, und
dass das halt alles nur zur Verfügung gestellt wird und schon dort ist, aber,
als wir dann zum Camp rauf sind hat da unser Koch auf uns gewartet inklusive
zwei anderen Schwarzen, die quasi für das Camp zuständig waren – und das ganze
nur für uns. Andi und ich waren mal ein wenig geschockt, erstens hatten wir überhaupt
nicht mit sowas gerechnet und zweitens war es wieder mal so klischeehaft „die weißen
die sich die teure Tour leisten und von den schwarzen bedient werden“. Haben
uns zu Beginn überhaupt nicht wohl gefühlt und es war beim Essen irgendwie voll
seltsam. Sind mit dem Tourguide am Tisch gesessen und haben gegessen und die
anderen waren halt irgendwo um uns herum. Naja, nach dem komischen Essen haben
wir mal Siesta gehalten – bis 17 Uhr, weils echt mega heiß war – und dann sind
wir zu einem ersten Walk im Delta aufgebrochen. Durch das viele Wasser gibt es
auch oft verschieden große Inseln auf denen gecampt wird oder die halt zu Fuß
erkundet werden – immer mit Guide. Wir waren am ersten Tag auf der Insel
unterwegs auf der wir gecampt haben. Haben da auch ein paar Zebras, Wildbeasts
und ein paar andere Tiere gesehen, vor allem Vögel. Ich muss sagen, nach dem
ersten Tag war ich eher enttäuscht vom Delta – alle anderen hatten so davon
geschwärmt und mich hat es irgendwie so gar nicht umgehauen. Naja, am Abend gab’s
dann wieder gekochtes Essen, wobei dieses Mal die Stimmung schon etwas besser
war und wir gemeinsam am Tisch gesessen sind und gegessen haben – der Koch war
auch eindeutig redefreudiger und motivierter als unser Guide – aber der Guide
war sowieso eine Sache für sich. Ich habe selten einen so unmotivierten Menschen
getroffen – also man hat einfach gemerkt, dass der Guide 0 Bock – aber auch
wirklich 0 Bock darauf hat. Hier mal Fotos vom ersten Tag:
Mokoro und Fahrer
Unser Camp
Elefantenkopf
Traumhafter afrikanischer Sonnenunterang
Erste Nacht im Zelt war dann auch ganz gut und um 5:30 war
Tagwache angesagt. Sind dann von 6:00-10:00 auf der Hauptinsel herumgewandert
und haben Tiere beobachtet. War ziemlich cool und auch ganz interessant die
Tiere so zu sehen :)
Dann gab’s wieder Pause bis 17 Uhr und dann sind wir zu einem Sunset-Mokoro
Trip aufgebrochen. War echt voll schön :)
Am nächsten Tag dann wieder frühmorgens Tagwache um wieder ne Wanderung auf der
Hauptinsel zu machen. Und dann gings gegen Mittag auch schon wieder zurück. Ja,
und dann begann der naja, sagen wir mal so – nervige Teil der Reise. Waren um
halb 2 zurück bei der Bootsanlegestelle und haben mal bis 2 gewartet.
Eigentlich hätten die uns vom Hostel um halb 2 abholen sollen. Mit uns haben
auch noch ein paar andere gewartet. Ja und irgendwann kam dann die Info von
unserem Tourguide dass das Hostel beschlossen hat noch auf andere Rückkehrer
aus dem Delta zu warten und deswegen erst um 4 kommt. Normalerweise hätt ich’s nicht
so schlimm gefunden – aber wir haben echt meiner Meinung nach ziemlich viel Geld für
die 3 Tage ausgegeben – in Ö wär sich ein schöner 3 Tages Thermenurlaub
ausgegangen – und von dem her, hab ich überhaupt nicht eingesehen wieso ich
jetzt eine gefühlte Ewigkeit in der Hitze sitzen und warten soll. Unsere
letzten Pula – die eigentlich als Trinkgeld gedacht waren, haben wir dann für
Getränke ausgegeben weil wir kein Wasser mehr hatten- natürlich haben wir
unsere Crew auch auf was zum Trinken eingeladen. Die wollten danach aber
trotzdem noch Trinkgeld sehen und wir hatten leider nur mehr Namibische Dollar
eingesteckt – also haben wir ihnen solche gegeben – gar nicht so wenig – meiner
Meinung nach. Der Tourguide war daraufhin trotzdem ziemlich sauer und hat das Geld
genommen, sich umgedreht und ist gegangen ohne Danke zu sagen.
Habe ich eigentlich auch voll unhöflich gefunden, weil er soll froh sein dass
er irgendwas bekommen hat und dann nicht mal Danke sagen ist halt auch so ne
Sache. Naja, im Endeffekt ist das Auto vom Hostel dann um halb 5 aufgekreuzt –
natürlich ist keiner mehr gekommen vom Delta – und es sind dann wir und die
anderen, die auch schon so ewig gewartet haben zurück gefahren. Ich glaub um 6
waren wir dann endlich im Hostel, und natürlich war das dann schon zu spät um
noch in die Stadt zu fahren und Essen zu kaufen. Ich war wegen dem ganzen schon
ziemlich sauer und war fest entschlossen mich beim Manager zu beschweren – Andi
ist die ganze Zeit nur ziemlich seelenruhig neben mir gesessen und hat gemeint
er überlässt das mir. Naja, nachdem wir dann im Hostel angekommen sind und uns
der Manager gleich mal gefragt hat wie die Tour war, hab ich gleich mal erzählt dass wir warten mussten und so weiter. Jedenfalls war der dann eh voll
verständlich – ich muss dazu sagen ich war finde ich ganz nett beim Beschweren –
und wir haben dann Abendessen aufs Haus bekommen (das war auch ursprünglich
mein Plan weil sich einkaufen nicht mehr ausgegangen wäre). Also war dann im
Endeffekt eh alles ganz ok. Rückblickend war das Delta auch ziemlich schön, zwar
nicht ganz so wie ich es mir erwartet habe – aber trotzdem auf jeden Fall sehenswert!
Hippos
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